Ich bin ja in Franken geboren und für mich ist ein “Datschkuchen” ja mal was ganz anderes als oben auf dem Foto abgebildet. Aber wie heißt es so schön: “Andere Länder – andere Sitten”, oder? Als Fränkin kenne ich z.B. nur den Zwetschgendatschi und das ist einfach ein Blechkuchen mit Zwetschgen und Streuseln.
Hierzulande wird der Datschkuchen aber richtig gefeiert! Ohja – es gibt sogar ganze “Datschkuchen-Feste” mit 40 verschiedenen Sorten. {Beinahe wäre ich da letztes Wochenende hin, wenn nicht auch das Street Food Festival mir dazwischen gekommen wäre}.
Der Datschkuchen ist ein Teigfladen belegt mit Rahm, Speck und Zwiebeln. Er wird auch Badische Pizza oder Schwarzwald Pizza genannt. {schwarzwald-regioguide}
Zutaten (für 4 Stück):
Teig:
500 g Weizenmehl Typ 1050 (wichtig!)
300 ml lauwarmes Wasser
25 g frische Hefe
1/2 TL Salz
Zubereitung:
Zunächst wird ein Vorteig gefertigt. Dazu die Hefe im lauwarmen Wasser (optimal ist eine Temperatur von ca 30 Grad) auflösen und 100 g des Mehls hinzugeben und zu einem weichen Teig verrühren. Dann den Vorteig mindestens eine halbe Stunde an einem warmen Ort zugedeckt ruhen lassen, so dass die Hefe gären kann.
Zwischenzeitlich das restliche Mehl in die Schüssel der Küchenmaschine geben und mit dem Salz vermengen. In die Mitte eine Mulde formen und den gegärten Vorteig hineingeben. Weitere 200 ml lauwarmes Wasser bereitstellen und mit dem Knethaken den Teig beginnen zu vermengen. Je nach Saugfähigkeit des Mehls das Wasser hinzugeben bis ein kompakter glatter Teig entsteht. Den Teig ca. 15 Minuten kneten.
Den Teig in vier gleiche Teile teilen, mit etwas Mehl bestäuben und weitere 2 Stunden auf einem mit Backpapier belegten Backblech ruhen lassen.
Belag:
400 g Schmand
160 g Geräucherter Speck (in Streifen geschnitten)
1 Zwiebel
Salz, Pfeffer, Muskat, Butter
Die Zwiebel in feine Würfelchen schneiden und in Butter hell anschwitzen. Etwas abkühlen lassen und unter den Schmand heben. Die Masse mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken.
Alles fertig machen
Den Ofen auf 250 Grad Ober/Unterhitze vorheizen. Die Teigstück flach ausrollen (keine Sorge – beim Backen geht der Teig wieder etwas auf) und mit dem Schmand-Zwiebel-Mischung bestreichen. Den Speck darüber geben und für 10 Minuten im heißen Ofen backen.
Der Datschkuchen schmeckt sowohl warm aus dem Ofen als auch kalt am nächsten Tag und ist das perfekte Herbst-Essen!
Warum der Mehl-Typ wichtig ist:
Im Unterschied von Typ 1050 zum gebräuchlichen Weizenmehl des Typs 405, bei dem die äußeren Bestandteile des Weizens nicht mitverarbeitet werden und somit sehr weiß und fein ist, besitzt das Mehl des Typs 1050 eine dunklere Farbe und kräftigeren Geschmack und ist auch nicht ganz so fein gemahlen. Daher eignet es sich nicht zum Backen von Kuchen und Keksen sondern wird zum Backen von Mischbroten verwendet.
Ein Datschkuchen ist also auch kein Flammkuchen. Die Teige sind völlig unterschiedlich und der Teig eines Datschkuchens ähnelt eher einem Brotteig. Der Belag ist aber auf jeden Fall sehr ähnlich. Mir schmeckt’s auf jeden Fall super und wir werden das jetzt öfter mal selbst machen. Vielleicht kommt auch bald unserer erstes eigenes Brot aus dem Ofen! So schwer – wie gedacht – ist das nämlich gar nicht.
Sieht super lecker aus!
Oh, mir läuft das Wasser im Mund zusammen! Datschkuchen ist so lecker.
Vielen Dank für das Rezept 🙂
Liebe Grüße
Anette
Hallo Yvonne,
das klingt ja großartig! Kannte ich noch gar nicht! Wird ausprobiert!
Liebe Grüße,
Angelina